OOH-Magazin Ausgabe 4 - 2019

Sie werden mit rund fünf Meter langen Parthenocissus tricuspidata ,Veitchii‘ – auf Deutsch „Mauerkatze“ – bepflanzt. „Die Besonderheit ist, dass hier nicht nur die Vertikale begrünt wird, sondern sich die schnellwüchsigen Pflanzen aufs Dach legen und mit ihren großen, glänzenden Blättern in kurzer Zeit ein kühlendes Blätterdach bilden“, erklärt Joachim Chen, stellvertretender Leiter der Wiener Stadtgärten. Nach dem Sommer erfreut dann die prachtvolle, rote Herbstfärbung der Pflanzen das Auge der Öffi-Fahrgäste. Die Pflege der begrünten Wartehäuschen aus dem Pilotversuch übernehmen die Wiener Stadt- gärten. Vor einigen Monaten wurde parallel dazu gemeinsammit drei Schü- lern der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Schönbrunn ein Begrünungsprojekt umgesetzt, als Teil einer Diplomarbeit, deren Aufgabe es war, Luftverschmutzung und Klima- wandel zu verringern. Dazu wurde eine Haltestelle des 62A in Meid- ling mit duftenden Kräutern begrünt. Eine direkte Bepflanzung am Dach ist bei den älteren Modellen der Wartehäuschen aus statischen Gründen und aufgrund der gebogenen Dachform schwierig. Neue Begrünungsprojekte für Wartehäuschen gesucht Bei Neubauten vonWartehäuschen soll die Begrünung künftig bereits in die Planung einfließen. Dafür haben die Wiener Linien gemeinsam mit der innovationsfördernden öffentlichen Beschaffung (IÖB) eine Ideen-Challenge ins Leben gerufen. „Der öffentliche Verkehr ist nicht nur die Lebensader der Stadt, sondern schafft auch neue Lebensräume. Wir wollen innovative ArchitektInnen, GärtnerInnen und anderen Unternehmen aktiv die Möglichkeit geben, ihre Ideen einzubringen“, so Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien, über den Ideenwettbewerb. Bis 10. Oktober 2019 konnten die Ideen unter http://innovationspart- nerschaft.at/challenges eingereicht werden. „Wir sind schon gespannt darauf, welche kreativen Konzepte amMarkt sind. Nächstes Jahr wird es für das beste Konzept eine Ausschreibung geben.“ Die Öffis noch klimaschonender zu machen, steht derzeit klar im Fokus. Kampf gegen die urbanen Hitzeinseln Die Stadt Wien kämpft seit Jahren gegen den Klimawandel. Zentraler Hebel dabei ist der weitere Ausbau der Öffis oder die umweltfreund- liche Energieversorgung. Neben den vielen aktiven Klimaschutzmaß- nahmen müssen aber auch Maßnahmen gegen die bereits spürbaren Auswirkungen gesetzt werden. So gibt es in der ganzen Stadt an hei- ßen Sommertagen „Sofortmaßnahmen“ mit Cooling-Angeboten: Diese reichen von intervallgeschaltenen Sprühnebelduschen der Wie- ner Stadtgärtner an rund 50 Plätzen, über Sprühschläuche (insgesamt 600 Meter) auf besonders heißen Plätzen wie dem Schwarzenbergplatz oder dem Praterstern bis hin zum schon legendären „Sommersprit- zer“ – der Innovation der Experten vonWiener Wasser. Dabei handelt es sich um 3 m hohe Aufsätze mit 34 feinen Sprüh-Düsen auf Hyd- ranten inklusive Trinkvorrichtung. Aktuell befinden sich die Sommer- spritzer am Praterstern, am Präuscherplatz, im Resselpark, im Votiv- park und in der Arbeiterstrandbadstraße. Ein weiterer Ausbau erfolgt im nächsten Jahr. In der ganzen Stadt gibt es über 1.000 Trinkbrunnen mit kühlem Gratis-Nass und die 25 über 3 m hohen mobilen Trinkbrunnen sind ebenfalls mit Sprühduschen versehen und kühlen die Umgebung. Wiener Wasser hat auch einen 12 m2 großen Wasservorhang im Ein- satz, der für Freude und Abkühlung bei Alt und Jung sorgt. Gewista veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht Die Gewista veröffentlicht ihren ersten Nachhaltigkeits- bericht und stellt darin die ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit in den Jahren 2017 bis 2018 dar. Der nun vorliegende Erst- bericht, wird in Folge in einem zweijährigen Rhythmus ver- öffentlicht. Das nächste Berichtsintervall wird 2019/2020 sein, ergänzt um ein Fact-Sheet zu den Kennzahlen 2019, welches Anfang 2020 veröffentlicht wird. Im vorliegenden Gewista-Nachhaltigkeitsbericht, der unter https://www.gewista.at/de/nachhaltigkeit abrufbar ist, werden Auswirkungen, Risiken und Chancen aus der Geschäftstätigkeit und den Geschäftsbeziehungen, der Nachhaltigkeitsansatz, entsprechende Managementan- sätze und Maßnahmen dargelegt sowie spezifische Nach- haltigkeitsaktivitäten beschrieben, die imBerichtszeitraum und davor umgesetzt wurden. „Ich freue mich,“ so Gewista CEO Franz Solta, „den ersten Nachhaltigkeitsbericht der Gewista vorlegen zu können. Die Gewista ist das größte Aussenwerbeunternehmen in Österreich und Teil des weltweit tätigen Aussenwerbekon- zerns JCDecaux. Wir wachsen seit vielen Jahren nachhaltig und wissen ganz genau, dass Unternehmen, die den Bereich Nachhaltigkeit frühzeitig erkennen, sich in wett- bewerbsintensiven Märkten besser behaupten können. Denn erfolgreiche Konzerne werden mittlerweile nicht nur nach Finanzkennzahlen gemessen. Immer mehr sind es auch die nicht finanziellen Leistungsindikatoren, die in die Erfolgsstrategie eines Unternehmens einfließen. Der nun vorliegende Bericht beschreibt unser Verständnis von Nachhaltigkeit, unsere Rolle als Arbeitgeber und unseren Einsatz für die Gesellschaft.“ „Entscheidend für die erstmalige Erstellung eines Nach- haltigkeitsberichtes,“ so die Gewista CSR-Verantwortliche Andrea Nowak-Mann, „war die intensive Auseinanderset- zung mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Zusammen mit den Nachhaltigkeitsthemen des JCDecaux Konzerns ist es uns gelungen, eine ausgewogene Mischung aus spe- zifisch österreichischen Themen und Konzernthemen für die Gewista umzusetzen.“ 31 OOH!–Trends & Innovationen Österreich

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