OOH-Magazin Ausgabe 1 - 2021

Immobilien an private Baugruppen mit beispielsweise gemeinsam genutzten Waschsalons, Kantinen, Fitnessstudio, Küchen, Gästezim- mer und Bibliotheken. Die begrenzte Fläche kann so optimal genutzt werden. Leerflächen sind aber auch für neue Geschäftsideen interes- sant, beispielsweise Co-Fashion, saisonale sowie temporäre Nutzung. Gebäude, die von öffentlicher Hand im Edelrohbau grundsaniert werden, können gemeinsammit dem STAMA an innenstadtrelevante Betriebe vermarktet werden. Aber nicht alles ist in der Innenstadt möglich, denn viele Gebäude stehen Gott sei Dank unter Denkmal- schutz und brauchen andere Ideen. OOH!: Die BCSD arbeitet an Konzepten für die Zukunft der Städte. Welches sind vordringliche Ziele? SPINNEN: Ein wichtiges Ziel ist fast schon erreicht: Gemeinsammit den Ministerien des Bundes und der Länder, dem Deutschen Städte- tag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und mit vielen Ver- bänden werden derzeit Allianzen geschmiedet, die alle dasselbe Ziel verfolgen: den Innenstädten zu helfen, unkomplizierte Antragsver- fahren auf den Weg zu bringen und den Wettbewerb um die besten Ideen zu unterstützen. Dazu tragen unsere Überlegungen zur Zukunft der Innenstadt bereits Früchte, die in vielen Tagungen und Kongres- sen erarbeitet worden sind. Wir haben klare Befunde und sind uns über die Richtung der notwendigen Schritte einig. Das ist die Grund- voraussetzung für einen erfolgreichen Transformationsprozess. OOH!: Was kommt, was bleibt – was macht die Stadt der Zukunft zum Mittelpunkt des öffentlichen Lebens? HORNY: In den nächsten Jahren wird es unumgänglich sein, die Lebensqualität der Innenstädte zu verbessern. Dazu sind neue Wohn- formen gefragt sein, Autofreiheit wird ein präsentes Thema sein und kurze Wege werden dominanter. Mit der Verbesserung der Lebens- qualität werden sich Menschen wieder im Zentrum ansiedeln und so kommt auch die Bildung zurück. Wo es Kinder gibt, gibt es auch Schulen. Das ist eine wunderbare Entwicklung. Bei all dieser Ver- änderung bleiben natürlich Handel, Gastronomie, Märkte und die einzigartige Atmosphäre, die Städte bieten, erhalten. SPINNEN: Wir haben die Hoffnung, dass die europäische Stadt tat- sächlich auch diesen weitgehenden kulturellenWandel übersteht und dass sie am Ende zu einer fruchtbaren Neudefinition findet: als ein Ort der Gemeinsamkeit und des öffentlichen Lebens. Wie das genau geht, welche konkreten Angebote sie machen muss, welche sich selbst tragen und welche stärker als bisher von der öffentlichen Hand getra- gen werden müssen – diese Fragen wird jede Stadt für sich selbst beantworten müssen. Dabei sollten wir alle voneinander lernen und darauf hoffen, dass sich gute Ideen auch durchsetzen. Interview: Karin Winter Warum Salzburg eine Reise wert ist Studierende der FH Salzburg haben im Auftrag der Pro- gress Außenwerbung, der Altstadt Salzburg Marketing GmbH, der Tourismus Salzburg GmbH und der Salzburger Parkgaragen GmbH vor rund einem Jahr eine Befragung in der Altstadtgarage in Salzburg durchgeführt. Dabei ging es unter anderem auch umdie Gründe für den Besuch der Innenstadt und die dort geplanten Vorhaben. So verbrin- gen die meisten Befragten (73 Prozent) zwei bis fünf Stun- den in der Salzburger Altstadt, fast die Hälfte reist zu zweit an. Der Großteil der befragten Personen kommt aus Öster- reich (53 Prozent) sowie aus Deutschland (35 Prozent). Die Untersuchung wurde vomProjektteam in den Zeiträu- men der Salzburger Festspielzeit (August 2019), des Salz- burger Rupertikirtags (September 2019) und des Salzbur- ger Christkindlmarktes in der Altstadt (November 2019) durchgeführt. Insgesamt wurden 876 Personen befragt. Bei den Motiven für den Besuch der Stadt überwiegt klar die Kategorie Urlaub, vor Aktivitäten wie Shopping, Kultur/ Veranstaltungen und Gastronomie/Kulinarik. Zu speziellen Anlässen (Festspielzeit, Museumsausstellungen) steigt der Prozentsatz für die Kategorie Museumsbesuch und Veranstaltungen deutlich. Signifikant ist, dass mehr Frauen zumShoppen in Salzburg unterwegs sind als Männer. Auch die Kategorie „Arbeitsplatz in der Altstadt“ wird von den weiblichen Befragten dominiert – bei einem Gesamtwert von insgesamt 5 Prozent. Die anderen Auswahlmöglich- keiten sind bei den Geschlechtern sehr ausgewogen. Kle- mens Kollenz von der Tourismus Salzburg GmbH: „Für uns ist es sehr interessant, aus welchen Gründen die Besucher in Salzburg unterwegs sind. Hier können wir aufbauen und die Bedürfnisse zielgerecht anpassen – seien es Öster- reicher oder Touristen.“ Motiv für den Besuch der Salzburger Altstadt Freizeit / Urlaub 35,7% Shopping 22,0% Veranstaltung 16,6% Gastronomie / Kulinarik 12,7% Business 6,6% Museumsbesuch 5,2% Arbeitsplatz in der Altstadt 5,0% Festungsbesuch 4,5% Quelle: „Motivforschung Altstadtgaragen Salzburg“, 12/2019 Foto: Panoramabild Salzburger Altstadt Fotocredits: ©Tourismus Salzburg, Foto: Breitegger Günter 19 OOH!–Fokus

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