OOH-Magazin Ausgabe 3 - 2019

Ob man sich die Anzahl der Werbeträger anschaut oder die Umsatz- entwicklung – Digital Out of Home (DOOH) ist einfach nicht zu stoppen. So stiegen laut Nielsen Media Research die Brutto-Spendings in DOOH in den ersten sieben Monaten 2019 auf rund 371,7 Millionen Euro und damit um fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeit- raum. Mittlerweile kommen die digitalen Out of Home-Medien auf einen Marktanteil von 29 Prozent an der gesamten Aussenwerbung und wachsen deutlich stärker als ihre analogen Pendants. „Digital Out of Home treibt zweifelsohne die gesamte Gattung an“, sagt Frank Goldberg, Geschäftsführer des Digital Media Instituts (DMI). Die Gründe für den so hohen Zuspruch sind vielschichtig. „Das liegt zum einen daran, dass die Sichtbarkeit des Mediums deutlich zuge- nommen hat“, erklärt Udo Schendel, Geschäftsführer bei Jost von Brandis. „In Einzelfällen ist es schon möglich, Kampagnen nur auf DOOH zu fahren.“ Tatsächlich sind laut Digital Media Institute (DMI) mittlerweile über 126.000 Screens bundesweit im öffentlichen Raum in der Vermarktung. Zudem haben gerade die größeren Anbieter in jüngster Vergangenheit für eine weitere Verbreitung des Mediums gesorgt, allen voran Wall Decaux: So hat die Nummer zwei im deutschen Aussenwerbemarkt, der in puncto Digitalisierung hierzulande ohnehin einiges aufzuholen hat, seit Anfang des Jahres ordentlich Gas gegeben und zunächst ihr digitales City-Light-Poster-Netz (DCLP) in Hamburg deutlich ver- größert. Mittlerweile wurden an die 100 DCLPs in der Hansestadt platziert, wobei die Berliner mit ihren digitalen Stelen über die Ein- kaufszonen in der Innenstadt hinaus auch in die angrenzenden Stadt- viertel gegangen sind. „Plötzlich sind leichte Animationen im Stadt- bild möglich“, erklärt Schendel. „Gerade abends ist das extrem aufmerksamkeitsstark und knallt richtig raus.“ Anbieter bauen ihr DOOH-Portfolio kontinuierlich aus Seit Mitte August rüstet WallDecaux nun auch in Berlin in Sachen Digital kräftig auf. Hier sollen laut Jonas Kofahl, Director Digital & Innovate, in den nächsten Wochen rund 300 DCLPs ausgerollt wer- den, wobei für die Bundeshauptstadt eine etwas andere Strategie gewählt wurde als für Hamburg. „In Berlin werden wir uns auf die jeweiligen Stadtteilzentren kon- zentrieren beziehungsweise auf gewisse Hotspots wie beispielsweise den Potsdamer Platz, der für Touristen und auch für die Businessziel- gruppe interessant ist“, so Kofahl. Bis Mitte 2020 will WallDecaux an der Spree „im Bereich von ins- gesamt 500 Screens landen. Das ist schon eine signifikante Größe, die nicht so weit entfernt von London ist.“ Mit rund 800 Screens gilt die Touchpoint Straße: Ströer treibt den Ausbau großflächiger DOOH-Medien – wie der neue Mega Vision-Screen in Düsseldorf – voran. 26 OOH!–Strategie & Planung Deutschland

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