OOH-Magazin Ausgabe 3 - 2021

Entsprechen die bisherige Resonanz und die Zahl der mit Green GRP gebuchten Kampagnen Ihren Erwartungen oder ist der Werbemarkt eher träge? MALGARA: Wir sind zufrieden mit der bisherigen Resonanz. Ende März haben wir den Green GRP gelauncht, und schon jetzt haben wir zahlreiche Kampagnen realisiert. Wir führen viele Gespräche dazu. Es reicht natürlich nicht, wenn nur unsere Kunden den Green GRP buchen, alle Agenturen und Kunden müssen irgendwann mitmachen, jede gebuchte Kampagne muss irgendwann klimaneutral sein. Dann erst sind wir zufrieden, aber die Bilanz nach den ersten Monaten finden wir nicht schlecht. Stellt der Green GRP die bisherige Mediaplanung auf den Kopf ? MALGARA: Nein, die Wirkung der Kampagne bleibt weiterhin die oberste Prämisse bei der Planung. Der Green GRP ändert nichts an der Zusammenstellung des Media-Mix. Die Auswahl der Kampag- nenbausteine passiert nach wie vor auf Basis der Kunden-Zielset- zungen und im Sinne des bestmöglichen ROI. Als Agentur haben wir aber eine Verantwortung im Werbemarkt, die über reine Kam- pagnenplanung und Wirkungsforschung hinausgeht. Deswegen machen wir unseren Kunden den Vorschlag, einen Beitrag on top zu ihrem Kampagnenbudget zu leisten. Wenn der Green GRP das Bewusstsein der Werbungtreibenden so weit verändert, dass ein Kli- maneutralitäts-Obolus bei jeder Kampagne ganz selbstverständlich eingeplant ist, dann haben wir natürlich auch die Mediawelt ein Stück weit verändert. In welchem Maße werden crossmediale Kampagnen künftig mit Blick auf den CO2-Fußabdruck optimiert? MALGARA: In Zukunft vielleicht, noch ist das nicht so. Medialeistung lässt sich zunächst nicht nach Klimaneutralität aussteuern. In den crossmedialen Plan kommen die Medien, die im Zusammenspiel die Ziele des Kunden optimal erfüllen, und meist ist das vorherrschende Ziel des Kunden nicht, die nachhaltigste Kampagne Deutschlands zu kreieren, sondern die Zielgruppe so effizient wie möglich anzuspre- chen. Wenn wir bei der Planung irgendwann die Auswahl haben, die gewünschten Mediaziele mit klimaneutralem oder nicht klimaneut- ralem Inventar zu erfüllen, so würden wir sicher das klimafreundliche wählen, aber noch sind wir nicht in der komfortablen Situation. Den CO2-Fußdruck auszugleichen ist aber schon die nächstbessere Alter- native. Wie gestaltet sich der Rollout des Green GRP in anderen Ländern? BRÜLL: Klimaschutz ist ein globales Thema. Unser Ziel ist es, den Green GRP in Zusammenarbeit mit Climate Partner global auszu- rollen. Mit der ersten klimaneutralen Werbepause haben wir die Bot- schaft im ersten Schritt nach Österreich, Frankreich, Italien, Deutsch- land und in die Schweiz gebracht. Weitere Länder werden folgen. Handicaps sind wir dabei bislang noch keinen begegnet. Unsere Erfahrung ist, dass wir mit demThema Nachhaltigkeit auch bei unse- ren Kunden im Ausland auf großes Interesse stoßen. Da das Thema breite Relevanz hat, sehen wir auch eine absolute Offenheit der Medien für Partnerschaften. Interview: Karin Winter First Mover: Zum Weltumwelttag am 5. Juni verwiesen Kunden der Serviceplan Group in ganz Europa auf das gemein- same Ziel klimaneutraler Werbung. 19 OOH!–Fokus

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