OOH-Magazin Ausgabe 3 - 2021

dass die Kunden hier für das Klima einen kleinen Aufpreis zahlen müssen. „Durch die höheren Beschaffungskosten der Folien bei den jeweiligen Herstellern sind die Kosten für die Kunden etwas höher im Vergleich zu den herkömmlichen Folien“, erklärt Matthias Bahret, Leiter Direkt- und Online-Vertrieb. „Der Imagegewinn gleicht aus unserer Sicht die Mehrkosten wieder aus.“ Diese liegen bei zehn bis zwanzig Prozent. In die Kategorie dieser innovativen Nischenangebote fällt auch der CityBreeze, ein Produkt der 2014 in Dresden gegründeten Green City Solutions. Zum Startup zählen Experten aus dem Gartenbau, Infor- matik, Architektur und demMaschinenbau, womit die Idee des Wer- beträgers beinahe schon erklärt wäre. Auf der einen Seite des City- Breeze befindet sich eine grüne Mooswand, auf der anderen ein 75 Zoll LED-Screen. Die Moose filtern den Feinstaub aus der Luft und kühlen die Umgebung. Der Screen sorgt für gestochen scharfe Bot- schaften. Das Gerät ist derzeit so etwas wie der Tesla unter den OOH- Werbeträgern und wird vom Vermarkter Goldbach Germany ange- boten. Die Agentur Planus Media hat für den Kunden Ritter Sport bereits eine Kampagne auf dem CityBreeze realisiert, der für seinen neuen mini Papierbeutel „Bunte Tüte“ warb. Der Screen steht im Ein- gangsbereich der Schönhauser Allee Arcaden in Berlin und ist dort in das Netzwerk des Mall Channels von Goldbach integriert. Zwei Wochen lang lief dort ein Sechs-Sekunden-Spot von Ritter Sport. Logo zeigt: klimaneutrale Kampagne Die unterschiedlichen Technologien, die individuellen Bemühungen der Anbieter, die verschlungenen Wege der Produzenten, Dienst- leister und Distributoren lassen erahnen, wie kompliziert es sein mag, aus dem all dem die exakten CO2-Emissionen einer OOH-Kampagne herauszurechnen, um sie mit entsprechenden Investitionen wieder zu kompensieren. Ströer und Wall haben diese Aufgabe externen Dienstleistern wie ClimatePartner übertragen, die solche Berechnun- gen übernehmen und Klimaschutzprojekte unterstützen (siehe Seite 14 ff). Weischer.JvB wiederum hat für diesen Berechnungspro- zess einen eigenen Algorithmus entwickelt, der sämtliche relevanten Daten zusammenführt, die dahinter liegende Logistikkette simuliert und so den CO2-Footprint der anstehenden Kampagne ermit- telt. Da die Agentur für jeden einzelnen Standort die individu- ellenWerte hinterlegt hat, lässt sich die Planung auch variieren. „Wir können verschiedene Beispielplanungen durchführen und kann so Abgas-Stickoxide zersetzen. Nach Auskunft des Unterneh- mens hat damit eine Riesenposter-Fläche von 500 Quadratmetern die luftreinigende Wirkung von 35 großen Laubbäumen. Auch die KWS Verkehrsmittelwerbung offeriert ihren Kunden inzwi- schen eine 100 Prozent PVC-freie Folie zur Beklebung der mobilen Werbeträger, wartet allerdings noch auf den ersten Kunden. Das mag daran liegen, dass das Kraftfahrtbundesamt den PVC-freien Fenster- folien noch keine Genehmigung erteilt hat, vielleicht aber auch daran, Der innovative OOH-Werbeträger CityBreeze filtert Feinstaub aus der Luft. 26 OOH!–Strategie & Planung Deutschland

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