OOH-Magazin Ausgabe 1 - 2022

untersuchungen des Preisüberwachers in der Schweiz von 2012 und des Bundeskartellamts in Deutschland von 2009 zur Ausschreibungs- und Vergabepraxis der Städte sind ebenfalls in die Befragung eingeflossen. Über allem steht die dynamische Entwicklung des Out of Home-Marktes selbst, mit der „überragenden“ Rolle von Digital OOH und den damit einhergehenden Veränderungen aller bekannten Parameter. Aufgrund dieser digitalen Transformation im OOH-Markt sehen Müller und Haedrich einen umso größeren Handlungsbedarf der Städte, sich aktiv in das OOH-Geschehen einzubringen. Ihre Argumente: DOOH verändert den Kriterienkatalog im Bewilligungsprozess und erfordert mehr Sachwissen, beispielsweise bei der Bewertung der Lichtstärke einer Anlage. Für den Betrieb der Digitalen auf öffentlichem Grund müssen die Städte auch eigene Leistungen erbringen, wie zum Beispiel Stromleitungen und -anschlüsse stellen oder neu einrichten. Dazu bietet DOOH die Chance auf eine weitere Konsolidierung des Werbeflächeninventars – ein Ziel, das von den Befragten in der Studie besonders häufig genannt wurde. Ob Belange der Bürger, Fragen des Umweltschutzes oder die Förderung des lokalen Gewerbes – niemand könne die komplexe Interessenslage vor Ort besser mit individuellen Kenntnissen über die Standorte und Werbeträger in Einklang bringen als die Städte und Kommunen, so Haedrich. Mit diesemWissen und der entsprechenden „Wie managen Städte ihre Werbeflächen auf öffentlichem Grund, insbesondere im Zeitalter der digitalen Aussenwerbung?“ Explorative Umfrage in Städten der DACH-Region Sample: Deutschsprachige Schweiz – 119 Städte und Gemeinden mit mehr als 10 TEW, 13 größere Kantone; Deutschland: 124 Städte mit mehr als 70 TEW; Österreich: 36 Städte mit mehr als 15 TEW. Methodik: Online-Befragung mit E-Mail-Einladungen, zwei Erinnerungen, Fragebogen im Anhang; Zeitraum Juni – Juli 2021; Adressherkunft Internetrecherche; Befragungs-Links wurden in den meisten Fällen innerhalb der Verwaltung zu den zuständigen Stellen weitergeleitet. Für die Studie gelten die ESOMAR-Richtlinien zumDatenschutz. Rücklauf (auswertbare Fragebögen): Deutschsprachige Schweiz 38/132 = 29% Deutschland 23/124 = 19% Österreich 5/36 = 14% Gesamt 66/292 = 23% Für die Länder Schweiz und Deutschland ist die Studie eingeschränkt repräsentativ für das ausgewählte Sample. Die Antworten aus Österreich konnten aufgrund des zu geringen Rücklaufs nicht separat ausgewertet werden; sie sind aber dann Teil der Auswertung, wenn länderübergreifende Ergebnisse dargestellt werden. Die hoch dynamische Entwicklung des OOH- und DOOH-Marktes verändert die bekannten Parameter in der Vermarktung. Verkehrssicherheit und Stadtgestaltung haben Priorität Frage: „Welches sind die Einflussfaktoren für die Planung und Erweiterung von kommerziellen Flächen in Ihrem Zuständigkeitsbereich?“ Rang/Bedeutung Verkehrssicherheit 4.4 Stadtgestaltung 4.3 Lichtemission 3.6 CO₂-Emissionen/Energieverbrauch 2.8 Andere (unbestimmt) 3.3 0 = keine Bedeutung; 5 = sehr hohe Bedeutung n = 41 Quelle: HSG-Studie zu Werbeflächen auf öffentlichem Grund 2021; Universität St. Gallen/Obeliscum, Oktober 2021 17 OOH!–Fokus

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