OOH-Magazin Ausgabe 3 - 2021

punkt Digital OOH. Mitstreiter im Kampf für das Gute waren die Frankfurter Agentur Kast- ner (Kreation & Social Media) sowie Weischer. Media und DunkelGrün (Mediaplanung). Bespielt wurden Infoscreens und Videoscreens an Bahnhöfen – insgesamt rund 400 Stellen. Dabei wurden überregionale Motive gezielt um regionale ergänzt: So stand in Berlin der „BVB“ für das Positive und damit im Gegensatz zum Aufreger „BER“. In der bayerischen Landes- hauptstadt wurde eines der meistdiskutierten Themen umgesetzt, wobei die „Münchner“ Bürger für das Gute, die „Miethaie“ für das Böse standen. Sowohl in Hamburg als auch in Berlin wurden zudem einzelne Großflächen belegt. In der Hauptstadt hing auch das Riesen- poster, das für Mehrweg warb, um später in Form von Taschen Mehrwert zu bieten. Unter dem hashtag #einwegistboese ging die OOH-Kampagne in den sozialen Medien in die Verlängerung. In einemGewinnspiel konn- ten die Teilnehmer eigene Motive entwickeln. Wichtigste Social-Media-Ziele: die Auseinan- dersetzung mit demThema Mehrweg fördern, zum kreativen Austausch anregen und eine zusätzliche Identifikation für die Entwicklung schaffen. Auf der Seite der Guten stehen So aktuell wie die Motive war auch der Anlass der Kampagne: Seit Juli gilt in der EU das Ein- wegplastik-Verbot. In Deutschland kommt 2023 die Mehrwegpflicht hinzu – und damit die Aufgabe, das ganze Land auf Mehrweg umzustellen. „Im Jahr 2021 sind die Mülleimer voller als je zuvor – deshalb werden wir jetzt laut“, sagt Fabian Eckert, Gründer und Geschäftsführer von reCup: „Auch weil wir wissen, dass wir das ganze Land brauchen, um dieses Problem zu beseitigen.” Am Bewusstsein mangelt es immer seltener: Den Konsumenten sind Nachhaltigkeit und Klimaschutz so wichtig wie nie zuvor: 70 Prozent der Menschen sagen, dass ethische Kriterien – wie Umweltschutz und soziale Ver- antwortung – fester Bestandteil ihrer Kaufent- scheidungen sind (Quelle: 5. Otto Trendstudie zum ethischen Konsum. Trendbüro/Bonsai Research). „Es wird Zeit, sich zu fragen, auf welcher Seite stehe ich eigentlich?“, erläutert Stefan Schmidt, Kreativchef der Agentur Kastner, den Hinter- grund der Kampagnenidee. Und: „Mit RECUP kann man sehr einfach auf der Seite der Guten stehen.“ Das sieht das Bundesumweltministe- rium offenbar ähnlich: Nach dem Mehrweg- becher RECUP zeichnete es Mitte August auch die Mehrwegschale REBOWL mit dem Umweltsiegel Blauer Engel aus. Das macht die Entscheidung zwischen „Rotkäppchen“ und „Wolf “ vielleicht noch etwas einfacher. Elke Löw Gut gegen Böse: Humorvoll, pointiert und mitunter auch polarisierend machen die Motive der reCup-Kampagne den Unterschied zwischen Mehrweg und Einweg an leicht verständlichen Analogien deutlich, überregionale Themen werden gezielt um regionale ergänzt. 32 OOH!–Strategie & Planung Deutschland

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